Lohnt sich das?

Ob sich ein Balkonkraftwerk lohnt, hängt von vielen Faktoren ab, die wichtigsten Faktoren sind natürlich die Gegebenheiten vor Ort, welche Ausrichtung ist möglich, wie viele Module können installiert werden, ist Verschattung vorhanden etc.

Es ist aber bei weitem nicht so dass es unbedingt eine Südausrichtung mit 35 Grad Neigung und keinerlei Verschattung sein muss. Moderne Module und Wechselrichter bieten deutlich mehr Ertrag auch bei nicht perfekten Bedingungen. Ost-West-Anlagen z.B. erfreuen sich zunehmender Beliebtheit, besonders im Balkonkraftwerkbereich. In der Regel erreichen solche Anlagen zwar geringere Spitzenwerte im Vergleich zu reinen Süd-Anlagen, dafür liegt dieser aber über einen längeren Zeitraum an. Da die Spitzenwerte von Balkonkraftwerken meist über der Grundlast von Häusern / Wohnungen liegen, ist die längere Nutzungszeit für die Eigennutzungsquote die oft bessere Wahl.

Vor allem bei Balkonkraftwerken ist ein weiterer wichtiger Faktor der persönliche Verbrauch, liegt kaum eine Grundlast vor, geht ein Großteil des produzierten Stroms ungenutzt und unentgeltlich ins öffentliche Netz. Deshalb sollte man sich über sein persönliches Nutzungsverhalten im Klaren sein, hat man eine nur sehr geringe Grundlast und aufgrund von Berufsleben etc. selten die Möglichkeit Spitzenwerte zu nutzen, durch optimierten Verbrauch, Wäschewaschen mittags bei Sonnenschein etc., kann es auch sinnvoll sein auf eine kleinere Anlage mit nur 2 Modulen zu setzen.

Aufgrund der niedrigen Anschaffungskosten im Vergleich zu „Großanlagen“ ist die Amortisationszeit für die meisten Nutzer aber sehr gering. Man kann deshalb sagen das sich eine Balkonkraftanlage in den meisten Fällen lohnt.

Um für Sie einen groben überblick zu erhalten, haben wir folgendes Beispiel genauer betrachtet und dargestellt was.

Rahmenbedingungen:

Einfamilienhaus mit 4 Personen und einem Stromverbrauch pro Jahr von 4000kWh.

Aufgeständerte Anlage mit 820Wp und einem 600W Wechselrichter.

Anstellwinkel 25 Grad bei Südausrichtung ohne Verschattung.

Stromkosten pro kWh 40ct bei einer jährlichen Preissteigerung von 2%

Eine Moduldegradation von Jährlich 0,8%

Anlagenkosten von 865€

Betrachtungszeitraum ist auf 10 Jahre festgelegt.

Ergebnisse

  • Ø Stromerzeugung pro Jahr 794 kWh
  • Ø Vermiedener Strombezug pro Jahr 576 kWh
  • Ø Nutzungsgrad 73%
  • Ø Selbstversorgung 14%
  • Ø Jährliche Ersparnis 252 €
  • ØErsparnis während des Betrachtungszeitraum von 10 Jahren 2.524 €
  • Ø Bilanz nach Betrachtungszeitraum von 10 Jahren 1.659 €
  • Ø Stromentstehungskosten pro kWh im Betrachtungszeitraum 15 ct
  • Ø Amortisationszeit 4 Jahre
  • Ø Vermiedene CO2-Emissionen 1.846 kg